Meldungen von Geruchsbelästigungen an das LAGB

In den letzten Tagen berichten immer mehr Vereinsmitglieder, dass wieder vermehrt massive Geruchsbelästigungen in den Ortsteilen Bahnhof, Angersdorf und Zscherben der Gemeinde Teutschenthal festgestellt werden. 
Die GTS ist eine Betriebsstätte des Untertagebergbaus und wird beaufsichtigt durch das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB). Meldungen von Betriebsereignissen - so zum Beispiel Geruchsbelästigungen - sind daher dem LAGB zu melden.

Nutzen Sie hierfür die nachfolgenden Möglichkeiten:
Anruf unter 0151 61 32 14 22 (persönlich oder als Nachricht auf der Mobilbox) oder per E-Mail:




Das Verfahren zur Genehmigung der Giftmüllanlage wurde vorerst eingestellt! ABER das bedeutet nicht, dass dieses nicht jederzeit wieder aufgenommen werden kann!

Die Einspruchsfrist gegen das Vorhaben endete am 13.08.2010. Zeitgleich wurde das Verfahren vom zuständigen Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) "ausgesetzt". Dort lagen (nach unseren Erkenntnissen) damals über 5.000 Einwendungen aus der Bevölkerung vor. Eine Folge des von unserer Bürgerinitiative organisierten Protests gegen die Giftmüll-Einlagerungspläne der GTS.
Im Sommer 2012 wurde in Folge des durch unsere Bürgerinitiative organisierten Protests der Antrag (für die Errichtung der Anlage) von der GTS zurückgezogen. Wir konnten mit unseren sachlichen Argumenten und mit einer hohen fachlichen Expertise nachweisen, dass das geplante Vorhaben zu viele Gefahren und Unwägbarkeiten enthält.

Aber die GTS hat mehrfach erkennen lassen, dass ein neues Verfahren angestrebt wird, um die damals geplante Anlage in irgendeiner Form doch noch zu errichten.
Deshalb:
1. Bleiben Sie wachsam! Wir werden entsprechende Entwicklungen hier zeitnah veröffentlichen. Informieren Sie im Falle entsprechender (negativer) Entwicklungen Ihre Freunde, Verwandte, Bekannte und Kollegen!
2. Es besteht in jedem Falle die Möglichkeit, durch die Mitgliedschaft in unserem Verein AKTIV den Protest gegen das Vorhaben der GTS zu unterstützen. Alle notwendigen Informationen für Ihre Mitgliedschaft finden Sie auf diesen Seiten.
3. Melden Sie dem LAGB und CC unserem Verein ALLE GERUCHSBELÄSTUNGEN!.

  • Angersdorf Schild
  • Demo-for-dem-Landtag-in-Magdeburg


Unsere Meilensteine:

07.05.2010 Ankündigung im Amtsblatt
18.05.2010 Antragsdatum GTS
22.06.2010 Bürgerversammlung in Angersdorf mit 300 Personen
03.08.2010 Stand im Saalecenter
08.08.2010 Stand im Neustadtcenter
13.08.2010 Ende der Einspruchsfrist
13.08.2010 Aussetzung des Verfahrens durch das WiMi
06.09.2010 Aufhebung des Erörterungstermins durch das LAGB
09.09.2010 Geplanter Erörterungstermin
11.10.2010 Vorstellung der BI vor dem Elferrat der Wohnungsgesellschaften
23.02.2011 GTS zieht gegen die BI vor das LG Hamburg
23.02.2011 Gemeinsame Veranstaltung des Halle-Neustadt-Vereins mit der BI
16.03.2011 Die Statements aller Spitzenkandidaten im Landtagswahlkampf liegen vor
20.06.2011 Vergleich vor dem LG Hamburg zwecks Änderung der Überschrift
08.11.2011 Veranstaltungen der GTS und der BI in Teutschenthal
30.05.2012 Rücknahme des Antrags der GTS und Einstellung des Verfahrens

Die Grube in Angersdorf ist für die Einlagerung von Giftmüll ungeeignet!
#1: Die Grube Angersdorf ist wegen gefluteter Hohlräume für eine Einlagerung völlig ungeeignet!
#2: Eine Einlagerung von Giftmüll bringt erhebliche Mengen hochgefährlicher Gifte in die Region!
#3: In einer Region mit über 300.000 Menschen ist das Risiko einer Einlagerung unvertretbar!


Wir wollen, dass die Region Saalekreis und Halle (Saale) weiterhin ein lohnenswertes Ziel für Besucher und Investoren aus aller Welt bleibt!

ZITATE:
"...Klar ist aber auch, dass von den Versatzstoffen keine Gefahren für die Menschen oder die Umwelt in der Region ausgehen dürfen. Dafür ist ein Langzeitsicherheitsnachweis zu führen.
...Für die Region Halle darf und wird es keinen Imageverlust geben..."
Jens Bullerjahn
(SPD, im Wahlkampf 2011)

"...Wir werden alle denkbaren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sehr sorgfältig prüfen. Vor allem geht es darum, ob das für die Einlagerung vorgesehene Material unter Sicherheitsaspekten geeignet ist. Vor dem Abschluss dieses Prüfprozesses werden keine Entscheidungen getroffen."
Dr. Reiner Haseloff
(CDU, im Wahlkampf 2011)

"...Statt die BürgerInnen mit einem solchen Vorhaben einem hohen gesundheitlichen Risiko auszusetzen, wollen wir eine Verfüllung der Altbergbauschächte mit unbedenklichen Füllstoffen durchsetzen, die zwar kostenintensiver, dafür jedoch gesundheitlich ungefährlich wäre..."
Prof. Dr. Claudia Dalbert
(Die Grünen, im Wahlkampf 2011)

"...Besonderen Stellenwert haben für mich die Meinungen der Menschen aus der jeweilig betroffenen Region.
So weit mir bekannt ist, zeichnet sich Ihre BI durch eine außerordentliche Sachkompetenz aus..."
Wulf Gallert
(Die Linke, im Wahlkampf 2011)

"...Die FDP steht seit jeher auf dem Standpunkt, dass bei derartigen Projekten Risiken für die Anwohner ausgeschlossen sein müssen..."
Veit Wolpert
(FDP, im Wahlkampf 2011)


RÜCKBLICK:

Worum geht es hier?
Direkt vor den Toren der Stadt Halle (Saale) plante die GTS Grube Teutschenthal Sicherungs- GmbH & Co. KG eine Anlage zu errichten, mit der die teils sehr giftigen Rückstände aus mehreren europäischen Müllverbrennungsanlagen unter Tage gebracht werden sollten.
Seit 2010 kämpft unsere Bürgerinitiative erfolgreich gegen dieses Vorhaben, da die Nähe zur Stadt Halle und die Gegebenheiten in der Grube Angersdorf nicht für ein derartiges Vorhaben geeignet sind. Im Sommer 2010 haben wir dazu über 5.000 persönliche Einwendungen aus der Bevölkerung zusammentragen können. Damit konnte das Projekt der GTS zunächst gestoppt werden.
Im Jahr 2018 wurde bekannt, dass die GTS nunmehr keine sogenannte Dickstoffversatzanlage in Angersdorf errichten will. Stattdessen werden aber Dickstoffe und auch lose Filterstäube und andere Abfallstoffe bereits seit mehreren Jahren in Teutschenthal unter Tage verbracht und seit Ende 2017 wohl auch unter Angersdorf verfüllt.
Seit dieser Zeit treten aus dem Abwetterschacht in Angersdorf übelriechende Gase und Filterstäube aus, die zu massiven Geruchsbelästigungen und gesundheitlichen Problemen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Blutungen bei einem Großteil der umliegenden Anwohner führen. Ziel ist es, jegliche Gefährdungen von Mensch und Umwelt durch die bereits praktizierten Giftmüll-Einlagerungen der GTS im Grubenfeld Teutschenthal, Angersdorf und Salzmünde zu verhindern.


 08.11.2020 14:00 Uhr Einladung zur DEMO / MAHNWACHE / JAHRESTAG ZUM GRUBENUNGLÜCK
+++ JAHRESTAG der Explosion im Grubenbau der GTS am 08.11.2019 mit zwei verletzten Bergleuten +++

Mahnwache zum JAHRESTAG der Explosion im Grubenbau der GTS am 08.11.2019 mit zwei verletzten Bergleuten

Nächste Mahnwache und DEMO gegen Giftmüll, Gestank, Feinstaub, Atommüll und leere Versprechungen
Wann: 08.11. 14:00 Uhr
Treffpunkt:
Teutschenthal vor der GTS
Straße der Einheit 9
06179 Teutschenthal
Die Wasserstoff-"Verpuffung" vom 08.11.2019 hat deutlich gezeigt, dass eine sichere Verwahrung von Giftmüll, insbesondere mit dem Einsatz des fragwürdigen "Dickstoffversatzes", technologisch und arbeitsorganisatorisch nicht beherrscht wird.
Der fragliche Grubenbereich, in welchem sich die explosionsfähige Gaskonzentration ansammeln konnte, war laut LAGB nicht mit Wasserstoff-Sensoren ausgestattet.
Einer der beiden Bergmänner wurde durch die Explosion ("herumfliegendes Gestein" wird nicht durch eine Verpuffung verursacht) so schwer verletzt, dass er monatelang in Behandlung, z.T. sogar im künstlichen Koma war.
Eine knappe Pressemeldung wertet das Unglück als bloßen Arbeitsunfall. Eine detaillierte Ursachenaufklärung oder eine entsprechende öffentliche Information dazu hat bisher nicht stattgefunden!
Diese gefährliche Praxis der Einlagerung gefährlicher Stoffe, ob Giftmüll, ausgasende Dickstoffmassen oder, wie geplant, "freigemessene" Abbaumassen aus Atomanlagen, muss umgehend ein Ende finden!
Machen wir am 8. November lautstark darauf aufmerksam und erinnern die Verantwortungsträger in der Landesregierung und den Aufsichtsbehörden an die berechtigte Forderung der Menschen, in einer gesunden Umwelt zu leben, auch noch in 10.000 Jahren. Dies ist der Zeitraum für die Langzeitsicherheitsnachweise, auf denen die Genehmigungen der Einlagerungen beruhen, und in dem angeblich keine Gefahr für Mensch und Umwelt eintreten kann.
Wir laden dieses Mal die (über)regionale Presse sowie Vertreter der Kommunal - und Landespolitik ein.
Die Presse berichtete wie folgt: 

MZ berichtete: Nach Verpuffung: Teilfreigabe für Grube Teutschenthal 10.11.2019

MZ berichtete: Zwei Tage nach Explosion: Grube Teutschenthal will Betrieb schnell wieder aufnehmen 10.11.2019

MZ berichtete: Verpuffung in Grube Teutschenthal: Schwierige Suche nach der Unglücksursache 11.11.2019


10. Mai 2020 MDR-Dokumentation über das Giftmüllgeschäft
Der Film zeigt, was mit unseren gefährlichsten Abfällen passiert - von Altlasten wie in Bitterfeld bis hin zum wahrscheinlich giftigsten Ort der Welt: einem Salzstock an der hessisch-thüringischen Grenze. Aber auch Teutschenthal und Angersdorf wird thematisiert.


29.08.2019 Demonstration des Netzwerks der Bürgerinitiativen "Wir für Sachsen-Anhalt" vor dem Landtag in Magdeburg
Magdeburg 29. August 2019
Anlass der Demonstration die Abstimmung im Landtag Sachsen-Anhalt zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Umweltverträglichkeitsprüfung in unserem Bundesland. So nutzten in diesem Zusammenhang viele durch die Einlagerung von hochtoxischen Stoffen in ihrem unmittelbaren Lebensraum geplagten Anwohner die Möglichkeit, auf ihre seit Jahren andauernde schreckliche Situation aufmerksam zu machen. Anwohner aus Roitzsch, Teutschenthal und Angersdorf hatten vor der Sitzung unmittelbaren Kontakt zu Akteuren, welche die Grundsteine legten und damit diese unvorstellbare Vergiftung unserer Umwelt bis heute ermöglichen.
Wie schon am 01. und 23. November 2018 bei unseren Demonstrationen und Gesprächen vor und im Landesparlament war unsere Bitte, nehmen sie ihre schützenden Hände über diesen 1000%-Gewinn-Entsorgern weg. Es gibt viele technische Alternativen zur Lösung dieser Probleme auch unter marktwirtschaftlichen Bedingungen. Man hat diese Gift-Entsorger zügellos und ohne Überwachung gewähren lassen, es sind daher für die Zukunft schon schlimmste Folgen vorprogrammiert.
Jetzt soll damit Schluß sein, denkt an unsere jungen Menschen, die Kinder und unsere Enkel. Handelt!





26. März 2020 „Wir-für-Sachsen-Anhalt“ - Demonstration der Umwelt-BIs vor dem Landtag in Magdeburg

+++ DIE DEMO KONNTE WEGEN DER CORONA-BESCHRÄNKUNGEN NICHT STATTFINDEN +++
"Wir-für-Sachsen-Anhalt" - Demonstrationsaufruf für den 26. März 2020 vor dem Landtag in Magdeburg
Unter dem Motto "Wir-für-Sachsen-Anhalt" rufen acht Bürgerinitiativen zu einer gemeinsamen Protestaktion am 26. März vor dem Landtag Sachsen-Anhalt in Magdeburg auf.
Die Initiative ist ein gemeinsames Netzwerk der Bürgerinitiativen in Sachsen-Anhalt, die sich um Bürgerbeteiligung bei den landesweit zunehmenden Deponiebeantragungen bemühen. Diese sind:
Bürgerinitiative „Pro Roitzsch e.V“. , BI „Saubere Luft für Aderstedt“, BI „Gegen eine Giftmüllregion Halle/Saale in Teutschenthal“, BI „Nein zur Deponie!“ Reinstedt, „Natur auf der Kippe“ e.V. Jüdenberg,  BI Krumpa "Kein Müll am Geiseltalsee", BI Ballenstedt und die BI Beuna. Mit der Demonstration soll gegen die seit Jahren zunehmende Einlagerung und Deponierung von hochtoxischen Stoffen in unseren unmittelbaren Lebensraum und die zügellose Ausweitung der Deponie-Kapazitäten in unserem Bundesland protestiert werden. Die Politik hat viel zu lange ihre schützenden Hände über diese 1000%-Gewinn-Entsorger gelegt. Es gibt viele technische Alternativen zur Lösung dieser Probleme auch unter marktwirtschaftlichen Bedingungen.
Stattdessen haben die Landesbehörden diese Gift-Entsorger zügellos und ohne Überwachung gewähren lassen, es sind daher für die Zukunft schon jetzt schlimmste Folgen vorprogrammiert, zahlreiche Bürger schon heute von Geruchs- und Feinstaub-Belastungen mit Gesundheitsbeschwerden beeinträchtig. Unglücksfälle wie die Explosion vom 8. November 2019 zeigen, dass die rein gewinnorientierten Unternehmen wie beispielsweise die GTS in Teutschenthal die sichere Versatztechnologie nicht im Griff haben und das zuständige Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt (LAGB) keine ausreichende gesetzlich vorgeschriebene Kontrolle ausübt.
Damit muss endlich Schluß sein!
Denkt an unsere jungen Menschen, die Kinder und unsere Enkel. Handelt jetzt!


 


Pressemeldungen & Informationen für die Öffentlichkeit bis 2020:
28.06.2010 Presseerklärung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle Saale e.V.  (AHA) - Giftlagerung Angersdorf
17.03.2011 Presseerklärung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle Saale e.V. (AHA) - Giftmüllversatz Angersdorf
21.12.2011 Presseerklärung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle Saale e.V. (AHA) - Giftmüllversatz Angersdorf 
27.07.2012 Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle Saale e.V. (AHA) - Giftmüllversatz Angersdorf
29.08.2015 Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle Saale e.V. (AHA) - fordert endgültiges Aus für das Projekt Dickstoffversatzanlage Angersdorf
17.02.2020 Pressemitteilung zum geplanten Schornsteinbau
13.11.2019 Pressemitteilung zum Unglücksereignis der Grube Teutschenthal (GTS) vom 08.11.2019
29.08.2019 Demonstration der Umwelt-BIs "Wir für Sachsen-Anhalt" vor dem Landtag in Magdeburg
26.03.2019 Stilllegung des Freilagers: BI weist GTS-Vorwurf einer "politisch motivierten Entscheidung" zurück
29.07.2016 Erneuter Erfolg: Oberverwaltungsgericht stärkt Recht unserer Bürgerinitiative auf Akteneinsicht

Die BI erhielt Kenntnis zur Planung der Errichtung eines Abwetterschornsteins in Angersdorf an der Schachtförderöffnung am Schacht „Halle“.
Die geplante Höhe des Schornsteins beträgt 37 m. Die Installation eines zusätzlichen Abwettergebläses ist am Schornsteinfuß geplant.
Wir vermissen die Einbauten einer Filteranlage, um Feinstaub und Geruch aus dem Luftstrom zu entfernen und damit die Belastung der Anwohner und Umwelt sicher abzustellen.
Das Vorhaben, die belasteten Abwetter über einen Schornstein in größerer Höhe besser zu verteilen und zu verdünnen, ist unseres Erachtens genauso wenig zu akzeptieren wie die Odorierung des Abwetterstroms über die sogenannte Geruchseliminierungsanlage, deren Wirksamkeit höchst umstritten ist..
Der Einbau von Filteranlagen gegen Feinstaub und Geruch sind Stand der Technik und werden von uns bei Errichtung einer Schornsteinanlage  gefordert.
Bitte lesen Sie die die vollständige Stellungnahme der BI zum Vorhaben Abluftschornstein am Abwetterschacht „Halle“ im Versatzbergwerk "Grube Teutschenthal"

Dicker Brei statt weißes Gold! Dickstoffversatz wird zum Fluch für Halle & Umgebung!?

Direkt vor den Toren der Stadt Halle will ein Teutschenthaler Unternehmen gefährliche Abfälle aus europäischen Müllverbrennungsanlagen in unterirdische Schächte verbringen. Die Auswirkungen für Menschen und Umwelt sind dabei jedoch völlig ungeklärt. Es regt sich starker Widerstand in der Öffentlichkeit gegen dieses Vorhaben.
In der Antike waren Salzvorkommen ein Geschenk der Götter und im Mittelalter wog man das „weiße Gold“ sogar mit Edelsteinen auf. Extensiver Abbau brachte Reichtum über Jahrhunderte, aber hinterließ riesige Hohlräume im Stein- und Kalisalzbergwerk, deren Stabilität in einigen Bereichen nicht mehr sicher ist. Die logische Verfüllung mit dem neben den Hohlräumen liegenden Haldenmaterial wurde jedoch aus Kostengründen nicht in Erwägung gezogen. So entstanden Ende des letzten Jahrhunderts die ersten gewinnbringenden Ideen in der Verbringung toxischer Abfälle in unterirdische Grubenabbaue mit dem Ziel, den Festigkeitsverlust und damit möglichen Gebirgsschlägen entgegenzuwirken.
Ein lohnendes Geschäft, wird doch mit diesem Verfahren aus Gift ein vermeintlich harmloser Baustoff zur Stabilisierung des Berges. Allerdings sind die Bedingungen der Grube Angersdorf im Vergleich zum laufenden Versatz in Teutschenthal völlig anders. Hier wird die eingedickte Dickstoffmasse im „Plumps-Kloverfahren“ einfach in die tiefe Soleschicht verfrachtet.
35 Giftmülltransportzüge werden täglich ihren Weg von Norditalien oder Deutschland nach Angersdorf finden, damit im Stundentakt tonnenweise dieses Giftarsenal in unseren Berg verschwindet. Aber die Angersdorfer Hohlräume sind Wasser- und Laugeneinbruch gefährdet und zudem herrscht nach Auskunft des Grubenbetreibers (GTS) ein erhöhtes Gebirgsschlagrisiko mit einer zu erwartenden Stärke von 3,8. 




Fachbeiträge Chemie/Biologie
Es machen zahlreiche Behauptungen die Runde. Das Verfahren sei absolut sicher und der ausgehärtete Dickstoff solle zehntausend Jahre sicher sein, nach Auffassung der GTS. Aufgrund seiner Eigenschaften erreiche man eine hundertprozentige Verfüllung . Wer soll das glauben und wie wissenschaftlich belastbar sind solche Aussagen? Welche Langzeitstudien existieren zu diesem Vorhaben, die eine Sicherheit auf 10.000 Jahre versprechen können? Bedenkt man, keinen Einfluss auf die geplanten Routen der Giftmülltransporte zu haben?
Diese Giftmülltransporte werden regelmäßig durch die Stadt Halle fahren!

Dass es sich um Giftmüll handelt wird von der GTS als Unsinn abgetan. Für sie ist es lediglich Filterstaub oder Asche und die beste Lösung, um die Sicherheit des Berges und den aus seiner Sicht drohenden Gebirgsschlag abzuwenden. Dieser Gebirgsschlag soll nicht so heftig werden, d. h., die Errichtung der neuen 6 Silos tragenden Anlage sieht keinerlei Sicherungen gegen seismische Gebirgsschlagwellen vor. Was liegt da näher, als für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger Filterstäube über tausende Kilometer aus Norditalien heran zu transportieren, denn dies ist natürlich rentabler, als nach Alternativen in der näheren Umgebung zu suchen. Warum also nach Alternativen überhaupt suchen? Oder darf man auch fragen, warum ausgerechnet diese Versuchsanlage für diese Region geeignet sein soll? Da hört man sofort von der GTS, weil in Teutschenthal schon eine vergleichbare Anlage steht. Dies ist aber so nicht richtig, denn hier in der Grube Angersdorf verfüllt man eine bereits mit Sole gefüllte und zudem Wasser- und Laugeneinbruchgefährdete Grube. Von einem geschlossenen System zu sprechen, aus dem nichts entweichen kann, ist somit nicht haltbar!

Laut Aussage von Experten des Landesamtes für Geologie und Bergbau würde ein Versatz der Grube mit dem Kali der Kalihalde Teutschenthal Bahnhof rund 100 Millionen Euro kosten. Wenn man bedenkt, dass für die Verfüllung in Angersdorf ca. 25 Jahre angesetzt sind, könnte man mit ca. 4 Millionen Euro im Jahr durchaus alternative Verfahren finden und Arbeitsplätze schaffen, bei denen die Region sicher wäre, Halle und der Saalekreis attraktiv blieben und die Stadt und Umgebung eine Zukunft ohne Sorgen hätten. Entscheidet man sich für die profitable Variante, dann wird mit geförderter Sole und Giftmüll und betriebsinternen Know-how, bei entweichenden giftigen und explosiven Gasen ein multifaktorieller Mix hergestellt, der in der Tiefe als fester in der Sole untergehender Dickstoff aushärten und keinerlei Reaktionen mehr zeigen soll. Allerdings bleibt physikalisch bedingt auch hier ein Rest-Gift-Luft-Volumen vorhanden. Dieser Dickstoff, der in wenigen Jahren Millionen Kubikmeter Hohlraum irreversibel verfüllen wird, enthält, egal ob nun sanft und beruhigend als Asche oder Filterstaub bezeichnet, ein ganzes Arsenal hochgiftiger Substanzen. Ganz voran die Dioxine, PCP, Arsen, Quecksilber und hexavalentes Chrom, die sicher und gebunden im Dickstoff tausende Jahre unantastbar bleiben sollen. Aber verschiedene Untersuchungen zeigen auch, dass diese Materialien anfällig sind. Besonders gefährlich wird es, wenn Wasser in kritischen Bereichen eindringt und in einigen Jahren den pH-Wert der Restlauge senkt und dadurch die gebundenen giftigen Schwermetall-Ionen mobilisiert, welche dann das „geschlossene System“ verlassen können.
Der Ansatz für die Dickstoffmasse geschieht im Freien und über Tage durch Vermischen von Giftmüll und Sole im Verhältnis 1:1. Dies muss im Freien geschehen, da Reaktionen stattfinden, die viel Wasserstoff und Ammoniak entstehen lassen. Hinzukommen Feinstäube, die durch verschiedene Arbeitsprozesse nicht zu verhindern sind, sowie das von der GTS selbst genannte Platzen der Schläuche während der Druckabfüllung.

Allein eine Hochrechnung der Dioxine, die in manchen Filterstäuben mit maximal fast 150 µg/kg  (z.B. Premnitz 2, Seite 91) in den ausgelegten Listen der GTS angegeben sind, schürt Angst, aber auch Fassungslosigkeit und den Hilfeschrei nach Verantwortung, Kompetenz und Expertise. Dioxine, Arsenik, hexavalentes Chrom, Quecksilber stehen für schwere Krankheiten, Krebsbildungen, Missbildungen und teratologische Wirkungen über mehrere Generationen mit Siechtum und Tod.
In Norditalien sorgten bereits 800 bis 1000 g des Seveso-Dioxins für die Verseuchung mehrerer Dörfer im Umkreis von 5 bis 8 km. Aufgrund der schwankenden Belastungen der Filter wird der Anteil der Einlagerung in Angersdorf allein an Dioxinen jährlich ca. 30 kg gegenüber wesentlich höheren Mengen an Arsen- und Chromverbindungen betragen.
Dieser Landstrich bekommt im Falle einer Genehmigung dieser Anlage ein irreversibles Brandzeichen. Betrachtet man die riesige Menge der auf diese Art und Weise eingebrachten Gifte, so ist jede Idee einer Beseitigung im Falle einer Gefahrensituation sinnlos. Im Gegensatz zur Situation in Teutschenthal ist der Bereich Angersdorf äußerst sensibel und einbruchgefährdet, weshalb wir die Deponierung dieser extremen Giftmüllmengen mit Nachdruck ablehnen. Die Betonung, dass bereits eine vergleichbare Anlage läuft, macht eher nachdenklich, denn sicher, auch wenn in Teutschenthal die Bedingungen für die Endlagerung anders sind.
Bei dieser Sicht nützt nicht die Angabe der GTS, dass vom Grubenfeld Angersdorf keine Gefährdung ausgeht, sondern die Zusage, dass von der Dickstoffanlage und der eingelagerten Dickstoffmasse keine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit sowie der Biosphäre besteht. Mit dieser Aussage fordern wir mit den geplanten Maßnahmen sich einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu stellen (Antrag der GTS lautet es:  „Eine Umweltverträglichkeitsprüfung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens ist nicht erforderlich, da das Vorhaben nicht in der Verordnung über die Umweltverträglichkeit bergbaulicher Vorhaben (i. V. m. Anlage 1 UVPG) aufgeführt ist“.

Eine Liste der ausgelegten Inhalte der ASCHE oder FILTERSTÄUBE soll für den interessierten Leser, aber auch den Entscheidungsträgern, die über die Zukunft und das Schicksal von tausenden von Menschen zu entscheiden haben, zeigen, wie lebensbedrohlich diese Stoffe sein können. Deshalb sollte jeder Politiker und hohe Vertreter einer zuständigen Behörde mit entsprechendem Weitblick nicht eine Entscheidung treffen, die auf wenigen Meinungen basiert, insbesondere dann nicht, wenn es sich um Tonnen von Dioxinen und anderen Supergiften handelt, die ohne jeglichen Schutz in einer aushärtenden Masse liegen. Bitte stellen sie sich auch bei Ihrer Entscheidung vor, dass sie, wie manche Angersdorfer neben der Anlage wohnen müssten oder dass ihre Kinder hier spielen müssen, immer mit dem Gedanken und dem Vertrauen, dass es entsprechend dem Betreiber nicht um Gifte, sondern nur um Staub aus Filtern geht, der zu ihrer Sicherheit „verwertet“ wird. Zahlreiche dieser Gifte akkumulieren in der Umwelt und sind wie die Dioxine schwer abbaubar. Sie addieren sich über Jahre in unserer Gegend, entsprechend der Hauptwindrichtung werden sie in der Region über mehrere Kilometer verteilt. Der Abbau von Schulden, die Rentabilität eines Unternehmens und die Schaffung von Arbeitsplätzen sind wichtig, aber der Schaden, der mit dieser Entscheidung zukünftigen Generationen aufgebürdet wird ist nicht wieder gut machbar.

Menschen werden verstärkt dieser Region, ihrer Heimat, den Rücken kehren. Unsere Jugend wird weiter abwandern und sesshaft in Halle oder Saalekreis wird nicht jeder mehr werden wollen. Auf das „Warum?“ könnte es auch bald hier eine eindeutige Antwort geben.
Dank vor allem Herrn Reiner Haseloff (CDU), für seine Zeit und seine Worte zur Bürgerversammlung am 22. Juni 2010 und seinem Versprechen, dass es keine Entscheidung geben wird, bevor nicht alle Prüfverfahren zur Sicherheit der Umwelt, der Gesundheit der Bürger und Bürgerinnen und objektive Langzeitstudien in den einzelnen Gebirgsformationen durchgeführt wurden, die eindeutig auf längere Zeit eine Kontamination der Luft und des Wassers in der Region Halle und dem Saalekreis durch die riesige Giftmüllmasse ausschließen. Eine gute, eine sehr gute Zusage auch die entscheidenden Punkte einer Umweltverträglichkeitsprüfung auf den Prüfstand zu bringen.
Dank auch an die Bürger und Bürgerinnen des Saalekreises und der Stadt Halle, die begonnen haben, an diesen Entscheidungsprozessen mitzuwirken.
Woher kommt der Filterstaub? Weitere Informationen hier.

Erklärung häufig verwendeter Abkürzungen und Fachbegriffe in den Antragsunterlagen

Erläuterung der Abfallschlüssel aus den Antragsunterlagen

Detailinformationen zu Giften und Giftigkeiten

Schematische Darstellung der Verfüllung der Steinsalzkavernen
Im beigefügten Dokument ist schematisch beschrieben, wie die Steinsatzkavernen mit dem sogenannten "Dickstoff" aus giftigen Stäuben und Sole verfüllt werden.
Die Steinsalzkavernen selbst sind nach Expertenmeinung nicht einsturzgefährdet. Allerdings kann auslaufende Sole die Stützsäulen im Kalibergwerk anlösen und damit dort einen Einsturz verursachen. Dem kann aber auch mit anderen Maßnahmen vorgebeugt werden.
Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht den schematischer Aufbau einer Kaverne und der Verfüllung mit Dickstoff – anhand eines Europe Patentes der Fa. K-UTEC AG.

 


GRUNDSTEUERERLASS BEANTRAGEN
Bereits seit 2010, als die Planungen für eine Dickstoffversatzanlage in Angersdorf zu großen Protesten führten, beklagten viele Hausbesitzer den durch die negative öffentliche Berichterstattung und vor allem durch die drohenden gesundheitlichen Gefahren eintretenden  Verfall ihrer Grundstückspreise.
Nun ist die Situation noch angespannter, denn für viele Bewohner der Gemeinde Teutschenthal ist das Leben in ihrem zu Hause seit Monaten teils unerträglich geworden, seit vom Abwetterschacht der GTS in Angersdorf übelriechende Gase und Feinstäube sich über die Gemeinde verbreiten.
Dies hat nun Konsequenzen auch für die Grundstückswerte:
Gemäß §§ 163,227 AO kann eine Steuerforderung ganz oder zum Teil erlassen werden, wenn die Einziehung nach Lage des Falles unbillig wäre.
Die Unbilligkeit ist zu erkennen darin, dass das Grundstück durch die politische Entscheidung eines sich selbst finanzierenden Bergversatzes sich im Emissionsbereich einer giftmüllverarbeitenden Anlage (UTV) befindet, deren Tätigkeit vom LAGB seit Jahren offenbar nur mangelhaft überwacht wird. Dies ergibt sich schon daraus, dass die Auflage zur Errichtung eines Freilagers aus dem Jahre 2004 (!) bis heute nicht umgesetzt wurde.  Dies führte zu jahrelangen vermeidbaren Emissionen in die Umgebung. Es ergibt sich auch daraus, dass trotz eines angeblich umfassenden Kontrollregimes offenbar übel riechende Stoffe nach Untertage verbracht werden konnten, deren Emissionen über die Abwetterströme seit Monaten in die Umgebung ausgetragen wurden und die Anwohner bis heute unerträglich belästigen.
Die bestimmungsgemäße Nutzung unseres Grundstückes ist aus diesen Gründen erheblich eingeschränkt und unter Umständen sogar gänzlich unmöglich.  Haben Sie hierzu Fragen, kontaktieren Sie uns.